Myhtos Körpertypen

Bodytypes - Quelle: Granito Diaz - CC BY-SA 4.0

Jeder, der sich mit Fitness oder Kraftsport beschäftigt, kennt sie:

Die magischen 3 Körpertypen:

  • Ektomorph: Schlank, groß, dünn
  • Mesomorph: Muskulös und gut definiert
  • Endomorph: Muskulös, aber mit mehr Körperfett

Fachlich werden sie als Somatotypen bezeichnet, abgeleitet vom griechischen Wort “Soma” für “Körper”. Dieses Bild ist eines der bekanntesten im Internet:

Quelle: Granito Diaz - CC BY-SA 4.0

Woher kommen diese Körpertypen und wer hat sie erfunden?

Das Konzept stammt vom Psychiater (ja, richtig gelesen, nicht von einem Sportwissenschaftler) William Herbert Sheldon. Er verband diese Körpertypen mit bestimmten psychologischen Eigenschaften.

Seine Annahmen waren:

  • Ektomorph
    • Physische Eigenschaften: “Skinny”, schwach, groß, wenig Testosteron
    • Psychologische Eigenschaften: Intelligent, sanft, ruhig, selbstbewusst, introvertiert, ängstlich
  • Mesomorph
    • Physische Eigenschaften: Muskulös, stark und definiert, gleichmäßige Muskelverteilung, gute Körperhaltung, schmale Taille
    • Psychologische Eigenschaften: Wettbewerbsfähig, extrovertiert, belastbar
  • Endomorph
    • Physische Eigenschaften: Rundlich, klein, anfällig für Gewichtsprobleme
    • Psychologische Eigenschaften: Kontaktfreudig, freundlich, glücklich und entspannt, faul, egoistisch

Das Problematische: Diese Kategorisierung fand nur in der Fitness-Szene Anklang, um trainings- und ernährungsspezifische Pläne an verschiedene Körpertypen zu verkaufen.

Wie wurden die Körpertypen bestimmt?

Unglaublich, aber wahr: **NUR anhand von Fotos!**

Es war schlichtweg die subjektive Einschätzung eines einzelnen Forschers.

Warum werden die Körpertypen immer noch propagiert?

Ganz einfach: Verkauf! Man will dir einreden, dass du diesen Trainingsplan und diesen Ernährungsplan kaufen musst, um so auszusehen wie auf dem Bild, das dem “idealen” Körpertyp für dein “genetisches Schicksal” entspricht.

Zusätzlich kommt noch unsere Schubladenmentalität ins Spiel!

Menschen neigen dazu, andere in Kategorien/Schubladen einzuordnen – in diesem Fall mithilfe der drei Körpertypen. Doch diese Kategorisierung ist problematisch:

  • Sie ist unrealistisch: In der Realität gibt es keine “reinen” Körpertypen. Jeder Mensch besitzt eine individuelle Mischung aus allen drei Formen.
  • Sie fördert Stereotypisierung: Die Zuordnung zu einem Körpertyp kann mit bestimmten Eigenschaften und Verhaltensweisen verknüpft werden, was zu Vorurteilen und Diskriminierung führen kann.
  • Sie vernachlässigt Individualität: Die Körpertypenlehre ignoriert die vielfältigen Faktoren, die unsere Körperform und Gesundheit beeinflussen, wie Genetik, Ernährung, Bewegung und Lebensstil.

Wissenschaftlich gesehen ist die Einteilung in Körpertypen nicht haltbar. Sheldon selbst, der Begründer dieser Theorie, definierte in seiner Arbeit zusätzliche Kriterien und unterteilte die drei Hauptkategorien in bis zu 80 Untergruppen.

Anstatt uns auf diese unzulängliche Kategorisierung zu versteifen, sollten wir uns auf unsere individuellen Bedürfnisse und Ziele konzentrieren.

Mit der richtigen Herangehensweise kann jeder seine Fitnessziele erreichen, unabhängig von seinem “Körpertyp”.

Lass dich nicht blenden!

Zwar ist die Genetik ein wichtiger Faktor beim Muskelaufbau und Abnehmen, aber mit den richtigen Methoden kann jeder sein Körpergewicht, seinen BMI und sein Aussehen verändern.

Bodybuilder sind das beste Beispiel: Auf der Bühne sehen sie “mesomorph” und definiert aus, während sie in der Offseason oft mehr Körperfett haben und eher dem “endomorphen” Typ entsprechen.

Verlasse dich also nicht auf irgendwelche Fitfluencer, sondern setze auf wissenschaftlich fundierte Methoden.

Zusammenfassend lässt sich folgendes feststellen:

  • Die Körpertypenlehre ist wissenschaftlich nicht fundiert.
  • Sie fördert Stereotypisierung und schadet der Individualität.
  • Zum Abnehmen benötigst du ein Kaloriendefizit.
  • Zum Zunehmen benötigst du einen Kalorienüberschuss.

Diese beiden Prinzipien müssen individuell angepasst werden, abhängig von deiner Ausgangslage und deinen Zielen.

Du möchtest dein Ziel erreichen?

Dann kann dir ein Coach wie ich helfen. Gemeinsam erstellen wir einen Plan, der zu deinem LebensstilTraining und Umfeld passt.

Ernährung und Training mögen auf den ersten Blick einfach erscheinen, doch im Detail sind sie komplex. Deshalb sollten sie immer individuell angepasst werden.

Vergiss die Körpertypen-Falle!

Erreiche deine Fitnessziele mit den richtigen Methoden.

In diesem Sinne,

dein Machete

TLDR: In diesem Newsletter entlarven wir die Unwissenschaftlichkeit der Einteilung in Ektomorph, Mesomorph und Endomorph und erklärt, wie du mit den richtigen Methoden deine Fitnessziele erreichen kannst, unabhängig von deinem “Körpertyp”.